Lächeln- Echt oder gefälschte Körpersprache?
“You can go a long way with a smile. You can go a lot farther with a smile and a gun.”
(“Du kannst mit einem Lächeln schon weit kommen. Du kommst aber noch weiter mit einem Lächeln und einer Waffe.”)
― Al Capone
Willkommen zum zweiten Teil, wo wir über die Problematik des aufrichtigen und falschen Lächelns sprechen werden. Was bedeutet es? Wie wurde es entdeckt und wie kann es uns helfen mit anderen klarzukommen?
Etwas worüber wir nachdenken sollten, bevor wir beginnen
Lasst uns zunächsteinmal über den Ausdruck “falsches Lächeln” nachdenken – Was bedeutet das?
Die naheliegenste Erklärung wäre – ein Lächeln, dass in Wahrheit keine positiven Emotionen darstellt, oder?
Aber nachdem wir die Bedeutung des Lächelns in den vorherigen Artikeln bereits besprochen haben, können wir nachvollziehen, dass dies nicht immer der Fall ist. Behalte im Kopf, dass ein falsches Lächeln nicht undbedingt eine hinterhältige oder sarkastische Bedeutung haben muss – eine Person, die falsch lächelt mag vielleicht nicht erfreut sein dich zu sehen, ist aber dennoch so höflich und versucht es zu verstecken.
Fazit – Vortäuschen ist nicht immer schlecht, selbst ein verkniffenes Lächeln kann manchmal besser sein, als gar keines. Sieh es als eine Art soziale Vereinbarung und soziales Hilfsmittel.
Wo das nun klar ist, lasst und zu den Charaktereigenschaften eines “aufrichtigen Lächelns” kommen und wie es dazu kam:
Blendendes Lächeln
Ein echtes, aufrichtiges Lächeln ist ein sehr starker Ausdruck. Wir mögen ein solches Lächeln und fühlen uns zu ihm hingezogen. Diesbezüglich ist ein “Falsches” Lächeln weitaus weniger effektiv und hinterlässt oft einen verdächtigen Eindruck.
Aber wie können wir zwischen ihnen differenzieren? Das ist nicht immer ganz so leicht…
Um genau das ein für alle Mal klarzustellen, versuchte Guillaume Duchenne, ein berühmter französicher Physiker des 19.
Jahrhunderts es auf eine besondere Weise auszutesten. Er interessierte sich für die Gesichtsmuskeln, die für verschiedene Gesichtsausdrücke verantwortlich sind, von denen er schon damals geglaubt hat, dass sie mit bestimmten Emotionen verbunden sind (heute wissen wir, dass das für einige Emotionen zutrifft)
Um seine Hypothese zu überprüfen, hat er eine etwas ungewöhnliche Methode verwendet – er hat Elektroden, in der Nähe von bestimmten Gesichtsmuskeln angeschlossen und einen (schwachen!) Stromfluss hindurchgeschickt. Und was ist so besonders an den Muskeln in einem Lächeln? In jedem Lächeln verwenden wir einen Muskel namens:
«Orbicularis Oris» – Der Muskel, der die Lippen verzieht und das uns bekannte “strecken” des Gesichtes verursacht. Aber in einem aufrichtigen Lächeln gibt es noch einen zweiten Muskeln, der zuständig ist:
Der «Zygomaticus Major» – Dieser Muskel erzeugt das leichte aufzucken um Augen und Nase herum. Dieser Muskel lässt ebenfalls unsere Augen blinzeln und hält sie in ihrer sichelförmigen Form.
Orbicularis Oris |
Zygomatic Major |
Den Hauptunterschied erkennt man also daran, wenn man jemandem in die Augen sieht – um zu schauen ob die Augen ebenfalls “lächeln”. Sieht man keine Veränderung ist es wahrscheinlich ein gefälschtes Lächeln.
Moment, es gibt noch mehr zu sagen..
Ich weiß, es hört sich jetzt so an, als ob wir die perfekte Formel gegen Schwindler gefunden hätten. Doch leider ist es nicht immer so einfach. Mit etwas Übung kann man lernen es zu kontrollieren.
Zum Glück haben wir einige andere Anhaltspunkte um ein falsches Lächeln zu erkennen:
- Wie schnell das Lächeln erscheint – aufrichtiges Lächeln kommt spät, es erscheint nicht urplötzlich auf Anfrage.
- Wie oft und lange es bestehen bleibt – ein aufrichtiges Lächeln bleibt länger, da Freude langsam aufkommt und verschwindet.
- Wie groß und symmetrisch sie sind – es klingt vielleicht wiedersprüchlich, aber ein aufrichtiges Lächeln ist nicht immer groß und auch nicht symmetrisch. Warum? Weil, wenn wir ein Lächeln fälschen, wollen wir es deutlich zeigen, also überziehen wir es oft.
Tipps fürs Lächeln
Jetzt wo wir die Unterschiede zwischen einem falschen und einem aufrichtigen Lächeln kennengeelernt haben, möchte ich dir ein paar Tipps geben, wie man sein Lächeln verbessern kann, oder vielmehr, wie man es angemessener verwendet.
Zuerst möchte ich klarstellen, dass es nicht meine Absicht ist, dir das Lächeln beizubringen. Wie könnte ich? Da es eine angeborene Fähigkeit ist, bist du sicher vertraut damit. Meine Absicht ist es nur, auf einige Dinge hinzuweisen, die du vielleicht übersehen hast.
Ich möchte die Dinge nicht konmplizierter machen als sie sind, nur ein paar Tipps:
- Bescheid Wissen, wann und wo man lächeln sollte – Natürlich gibt es hier eine Spanne (Ich meine nicht 5 Mal oder sowas pro Tag Lächeln). Wenn Leute denken, dass du ein föhlicher, aufgeschlossener Typ bist, dann ist es gut so, aber wenn du als naiv oder Schlimmeres eingeschätzt wirst, da du sehr viel lächelst, solltest du vielleicht das ein oder andere Lächeln von Zeit zu Zeit regulieren – was nicht heißt grimmig zu sein.
- Übe am Spiegel – es ist ganz einfach. Möchtest du ein glaubwürdigeres Lächeln oder möchtest besser auf Fotos aussehen – trainiere es vor dem Spiegel. Du wirst feststellen, dass ein Lächeln nicht sehr stark in den Muskeln ist – es muss kein breites Lächeln sein.
- Lächeln um sich gut zu fühlen oder, wenn es einem gut geht? Die Antwort ist beides – lächle auch, damit du dich besser fühlst – versuche es zu einem selbst-stärkenden Mechanismus zu machen.
- Verwende dein Lächeln als Bindung zu anderen – Blickkontakt aufbauen und ein darauffolgendes Lächeln ist der direkteste und positivste Weg sich, besonders mit neuen Leuten gut zu verstehen.